Mittlerweile ist das straffe Band in unseren Parkanlagen angekommen. Slacklinen, ursprünglich von Kletterern erfunden, hat seinen Platz gefunden und wird immer beliebter. Es gibt eigene Events und Contests, Slackline-Profis wie Elli Schulte oder Lukas Irmler und die verschiedensten Slacklines für Anfänger und Fortgeschrittene, sogar für das eigene Wohnzimmer oder den Garten gibt es spezielle Slackline-Gestelle.
Slacklinen für Körper und Geist
Das Balancieren auf der Slackline macht nicht nur den Körper fit, sondern stärkt auch den Geist und die mentalen Fähigkeiten. Denn durch Slacklinen kann man das Gleichgewicht trainieren und seine Koordination und das Balancegefühl verbessern.
Sogar Schlaganfallpatienten profitieren vom Slacklinen. In der Physiotherapy wird das wacklige Band bei den Patienten eingesetzt, um beispielsweise der typisch nach vorn gebeugten Körperhaltung der Schlaganfallpatienten entgegenzuwirken. Das Slacklinen fordert den aufrechten Gang und ist somit bestens geeignet, um die körperlichen Fähigkeiten wieder zu erlernen, bzw. sie zu verbessern.
Auch Snowboarder oder Skifahrer schwören auf das Slacklinen. Dies ist eine tolle Möglichkeit zum herkömmlichen Training und trainiert andere Muskelgruppen und die tiefsitzende Muskulatur.
Slacklinen – Aller Anfang ist schwer
Slacklinen muss erstmal verstanden werden. Der Kopf benötigt etwas Zeit, bis er sich an die Abläufe gewöhnt hat. Denn die neue Bewegungserfahrung beim Slacklinen muss erst im Nerv-Muskel-System abgespeichert werden.
Der Körper reagiert anfangs nur zögerlich auf das Wackeln und Vibrieren der Slackline. Allerdings lernt man schnell und der neue Bewegungsablauf kann schon nach wenigen Versuchen umgesetzt werden. Meist geht es bei Kindern sogar etwas schneller. Die Kleinen haben hier einfach weniger Probleme sich neue Bewegungen anzueignen.
Slackline – Kraft und Koordination
Koordination: durch das ständige Ausgleichen der Schwankungen schulen wir unsere Reaktionsfähigkeit und die Koordination.
Kraft: neben der Koordination und Reaktionsfähigkeit verlangt das Slacklinen auch konditionelle Fähigkeiten. Alleine das Stehen auf der Slackline ist schon sehr anstrengend. Permanent müssen die Schwingungen ausgeglichen werden, damit man nicht von der Slackline fällt. Dies ist Schwerstarbeit für unsere Stabilitätsmuskulatur. Auch die Knie- und Hüftgelenke werden gefordert, da diese immer leicht gebeugt sind. Zudem wird die Muskulatur in den Armen, Schultern und im oberen Rücken gestärkt.
Neben der körperlichen Kraft benötigt man beim Slacklinen auch die mentale Kraft. Denn Slacklinen ist unglaublich anstrengend, auch für den Kopf. Man ist immer konzentriert und wägt seine Schritte ab, und plant den nächsten. Das ist eine Höchstleistung für den Kopf. Viele berichten nach einer langen Slackline-Session, dass das Slacklinen mit einem harten Mathetest vergleichbar ist. Absolute Kopfsache also. Dazu zählt auch, dass man alles um sich herum ausschaltet. Dabei lernt man sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Slacklinen lehrt also auch fokussiert zu sein.